Gorman, M. J. (2020)

Piercing the Filter Bubble: Science Museums and Social Capital

EINE ZUSAMMENFASSUNG

In seinem Buchkapitel beschreibt Michael John Gorman ein großes Vertrauensproblem in die Wissenschaft (Science). Als (jüngsten) Ursprung dieses Vertrauensproblems sieht er das Phänomen „Filter Bubble“ (Filterblase). Dieses beschreibt – bezugnehmend auf Internetaktivist Eli Pariser – das Phänomen, dass die Menschen aufgrund von Algorithmen, die die  Social-Media-Feeds verzerren, zunehmend dazu neigen, in sich selbst verstärkenden „Echokammern“ zu leben, in denen sie selten mit Ansichten in Berührung kommen, die den eigenen widersprechen. Dieses Phänomen kann zum einen von Firmen missbraucht werden und zum anderen zur Verstärkung wissenschaftsfeindlicher Ansichten und die Verbreitung von Fake News. 

Diese Filterblase macht es für viele Menschen immer schwieriger einzuschätzen, welche Informationsquellen vertrauenswürdig sind. Hier können Museen helfen, das Vertrauen in die Wissenschaft wiederherzustellen. Sie sollen dabei vermeiden, Wissenschaft als absolute Gewissheit zu proklamieren, sondern vielmehr Einblick darin geben, wie Wissenschaft funktioniert. Die ‚Umarmung von Zweifel‘ und das ‚Wecken von Unglauben bei Besuchenden‘ könnte laut Gorman besonders fruchtbar sein. 

Neben diesem Ansatz beschreibt Gorman eine weitere Möglichkeit, um mithilfe der Museen der Filterblase zu entkommen: Mit einem Wandel von der herkömmlichen Vermittlung von kulturellem Kapital hin zu einer Fokussierung auf die Vermittlung von sozialem Kapital. Das kann dadurch umgesetzt werden, dass Museen zu Orten werden, in denen Menschen zusammenkommen, kommunizieren und sich vernetzen können sowie die Möglichkeit für soziales Lernen und den direkten Kontakt mit Wissenschaftler*innen bekommen.