Serrell, B. (1997)
Paying attention: the duration and allocation of visitors time in museum Exhibitions
EINE ZUSAMMENFASSUNG
Die Verweildauer der Museumsbesuchenden und die Anzahl ihrer Halte an Exponaten in Ausstellungen sind systematische Messungen, die als wertvolle Indikatoren für das Lernen im Museum dienen können.
Während vorangegangene Forschung häufig Annahmen über das Aufmerksamkeitsausmaß der Museumsbesuchenden anhand von Verhaltensbeobachtungen an einzelnen Exponaten oder anderen kleinen Datenstichproben getroffen hat, zieht die Studie von Beverly Serrell Schlüsse aus einer großen Datenbasis. Es fand eine vergleichende Untersuchung der Verweildauer und der Zeiteinteilung der Besuchenden in 108 Ausstellungen statt. Numerische Indizes – die Sweep-Rate Index (Verweildauer pro Quadratmeter der Ausstellung, SRI) und der Prozentsatz der „sorgfältigen“ Museumsbesuchenden ( „percentage of diligent visitors“, %DV) – sollen dabei die Muster des Besuchsverhaltens abbilden. Diese Indizes können dafür verwendet werden, um Ausstellungen miteinander, oder um dieselbe Ausstellung unter verschiedenen Umständen zu vergleichen.
Die Untersuchung der Ausstellungen ergab verschiedene Muster des Besuchsverhaltens:
- Museumsbesuchende verbringen in der Regel weniger als 20 Minuten in Ausstellungen, unabhängig von Thema oder Größe.
- Die Mehrheit der Museumsbesuchenden sind keine „sorgfältigen Besuchende“, d. h. Besuchende, die bei mehr als der Hälfte der ausgestellten Elemente stehen bleiben.
- Im Durchschnitt bewegen sich Besuchende mit einer Geschwindigkeit von 18.6 bis 37.2 Quadratmetern pro Minute durch die Ausstellung.
- Besuchende verbringen in der Regel weniger Zeit pro Flächeneinheit in größeren Ausstellungen und Diorama-Hallen als in kleineren oder Nicht-Diorama-Ausstellungen.
Die beiden Indizes können nützliche Instrumente für die Beurteilung und Verbesserung von Ausstellungen sein. In weiteren Studien sollte untersucht werden, welche Merkmale stark genutzte, d.h. erfolgreiche Ausstellungen ausmachen.